Das Zentrum für Energiebilanzforschung (Energy Balance Center) der Abteilung Humanernährung ermöglicht kontrollierte und standardisierte Untersuchungen zum Einfluss der Energiebilanz auf die Prävention und Therapie chronischer Erkrankungen. Untersucht werden die Energiebilanz und deren Partitionierung in Fett- und Magermasse sowie die kardiometabolischen Risiken einer Dysregulation der Energiebilanz.
Diese Fragestellungen erfordern eine besondere methodische Ausstattung des Energy Balance Centers, welche beide Seiten der Energiebilanz (Energieaufnahme und Energieverbrauch) erfasst sowie die resultierende Körperzusammensetzung und Veränderungen im Stoffwechsel messen kann. Das Energy Balance Center ist daher auch eine Phänotypisierungplattform für Humanstudien.
Statische Methoden wie die in Deutschland einmalige Quantitative Magnetresonanz (QMR) erfassen die Kalorienbilanz über Veränderungen der Partitionierung von Körperfett- und Magermasse bei Gewichtsab- und zunahme und ermöglichen es Risikophänotypen wie z.B. die sarkopene Adipositas (d.h. Fettleibigkeit mit einer zu geringen Muskelmasse) zu identifizieren. Diese Methoden sind für große Kohorten anwendbar und bieten die Möglichkeit, genetische, epigenetische und phänotypische Eigenschaften mit einer genauen Charakterisierung des Ernährungszustandes zu verknüpfen. Hierbei kann der Ernährungszustand sowohl Zielgröße als auch Confounder sein.
Eine dynamische Messung von Veränderungen der Energie- und Makronährstoffbilanzen mithilfe der Raumkalorimetrie ermöglicht die Durchführung von streng kontrollierten Humaninterventionsstudien in einem Setting, welches sonst allein tierexperimentellen Untersuchungen in Stoffwechselkäfigen vorbehalten ist.
Zum Monitoring der körperlichen Aktivität, des Schlafverhaltens, der 24h-Glykämie und der Blutdruckregulation kommt State of the Art Wearable Technology zum Einsatz. Die Konzeption und Zubereitung individueller Diäten erfolgt in einer Metabolic Kitchen.